Die Sonne scheint wieder erbarmungslos auf unsere Fuchsdamen nebst Nachwuchs herab.
Waltraud
und Günter haben flugs den improvisierten Unterstand umgebaut, damit
die Schafe wieder im Schatten Entspannung finden können.
Ebenfalls haben die beiden
bereits ein weiteres Karree der Weide eingezäunt, damit
ausreichende Futterversorgung gewährleistet ist.
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Nach Tagen des süßen Nichtstun hatte sich ein gewisser Arbeitsstau in Form von Klauen, die pedikürt werden wollen, ergeben.
Außerdem fänden es die fünf Schwarzkopfdamen mehr als angemessen, wenn sie endlich eine Bikinirasur erhalten würden.
Nachdem
die Klauen der bereits nackigen Schafe zu Zufriedenheit designt worden
sind, wurde sich der noch bewollten Fraktion zugewand.
Ja, auch Schafe können dämlich drein sehen.
Das Schaf in Position gebraggelt, den Kopf unter geklemmt und schon wir die Schermaschine angesetzt.
Ob das gut geht, demnächst hier mehr.
Ok, als zwei winzige Löchlein in die Haut des Schafs geritzt war, wollte Günter nicht mehr.
Zum Glück hörte Michael den verzweifelten Ruf bis Varbrook und er zeigte uns, wie man Schafe zu scheren hat.
Gut, dass man Freunde hat.
Das zweite Schaf zeigte uns Michael dann noch mal, um das erlernte zu vertiefen.
Günter hat dann für die kommende Woche die Order, die restlichen drei Schafe zu scheren, wenn es so richtig heiß ist, na bravo.
Ja, da kann man stolz aus der Wäsche schauen, wenn man den schon geschorenen Schafen noch den Feinschliff verpaßt.
Da fühlt man sich als Udo Walz der Schafe.
Den Beweis gilt es noch an zu treten.
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Es war mal wieder soweit, die Fuchsdamen wollten mit ihren Lämmern eine frisches Stück Weide zum Abmümmeln besetzen.
Also
hat Günter mit dem Freischneider gewirbelt und die Netze umgesteckt.
Waltraud hat derweil die Funktion eines lebenden Zauns übernommen, wir
haben ja auch überhaupt keine Hunde, die das könnten.
So sehen glückliche Schafe aus.
Da
kann man als Schafmutter bei so saftigem und reichhaltigen
Gräserangebot schon mal kurzfristig die Peilung für den Nachwuchs
verlieren.
Die
kleinen Racker blöken, sobald sie das spitz kriegen, natürlich mit
reichlich Gras in der Futterluke. Bei der Verteilung der Tischmanieren
haben sie alle gefehlt.
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Heute stand die turnusmäßig Klauenpflege bei den Schafen der oberen Weide an.
Dabei wurden auch die Schafe und Lämmer markiert, die in der Herde bleiben werden.
Blau bleibt, rot gleich nunja.
Alle Schafe der oberen Weide wurden im Pferch zusammen getrieben.
Nur eine war schlauer, nur nicht lange.
Man kann nur staunen, wie schnell das Horn der Klauen wächst.
Von wegen zweimal im Jahr reicht, das kann man locker mal drei nehmen.
Die süzze Holly kommt schmusen.
Flaschenlämmer sind schon was besonderes.
Diesmal kaut sie Günter am Ohr.
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Heute war ein schwerer Tag.
Martin, der Schafhändler unseres Vertrauens, hat einige Mutterschafe der ersten Stunde abgeholt.
Das
ist uns besonders schwer gefallen, da wir schon so viel mit ihnen
erlebt haben, aber letztendlich hatten wir keine andere Wahl.
Durch
die über einen langen Zeitraum andauernde Mangelernährung war ihr
Pansen so geschädigt, dass sie nicht mehr in der Lage waren, das Futter
annähernd gut zu verwerten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in
solch einer schlechten Verfassung gewesen wären, dass wir sie hätten
einschläfern lassen müssen.
Also
haben wir uns schweren Herzens entschlossen Heidi, Paula, Klara, Selma,
Else, Nanni, Skippy, Rabea und 400Arschloch abzugeben.
Ebenfalls hatten Freddy, Peterle und Max ihr Schlachtgewicht und haben ebenfalls die letzte Reise angetreten.
Das Leben ist schon mal echt grausam und unausweichlich.
Macht's gut ihr Lieben und grüßt die Vorangegangenen hinter der Regenbogenbrücke.
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Die jungen Lämmer, die mit ihren Müttern auf der oberen Weide grasen, mußten turnusmäßig entwurmt werden.
Dazu wurden sie in einen Pferch getrieben, dass hatte Jack übernommen.
Gleichzeitig haben wir noch die größten Böcke heraus sortiert, um sie auf einen separaten
Bongert zu bringen. Dort können sie kein Unheil anrichten.
Ebenfalls haben wir geeignete Trainingsschafe zur Trainingswiese gebracht.
Verfachtet in den Transporter, traten die Schafe ihren Weg zu den neuen
Weiden an, eskortiert von Waltraud und den unaufhörlich bellenden
Borders.
Die Halbstarken-Böck verlassen ihr Transportmittel auf dem Arm von Günter, es darf ihnen nichts passieren.
Da stehen sie nun im saftigen Gras und schauen sich verlassen um, wo ist Mama, scheinen sie sich zu fragen.
Schnell hat sich die Boygroup abgefunden und mümmeln das Gras in sich hinein.
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Am Montag hat eine Fuchsdame überraschen Zwillinge geboren. Was für ein Glück, es sind beides Mädels.
Das gescheckte Mädel hört auf den Namen
Bella.
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Wir sind so stolz auf unsere Neuzugänge.
Seit Samstag sind wir stolze Besitzer von zehn
Herdbuch-Füchsen mit elf Lämmern.
Wundervollerweise sind sieben Mädels dabei,
die alle selbstredend bleiben werden.
Vermittelt hat uns diese Prachttiere unser
Schafhändler des Vertrauens, Martin Schmitz.
Löwenzahn tut Füchsen gut.
Die Youngsters erobern die Welt.
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Meine unverzichtbare Stallcrew,
tägliche Helfer bei der Schafpflege
Petra, die Silagebeauftragte
Waltraud, die Lämmerfee und
Futterversorgerin
und
Günter, der Klauenschnitzer und
Stallmajor.
Ohne Euch wäre der Stallalltag nicht 1/85
mal so schön.
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Eines ihrer Lämmer liegt immer auf ihr
Konnys Schwester schläft auf Mama
Freddy, das dickste Lamm im Stall
Max, das zweitdickste Lamm im Stall
Miss Moneypenny, eine kleine Schönheit
Holly, schönes großes Mädel
Günter beim Abmelken der Beastmilch
Klara mit ihrem Böckchen Peterle
Nadine, die Trainingsleihgabe von Uwe
Der Lämmerschlupf auch der Mac Lämmerkorn, nicht nur für junge Schafe DAS Eldorado.
Die neue Trendsportart: Turnen auf Mama
zwillingt im Stall
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Waltraud inspiziert mit den Flaschenlämmern Holly und Kurt die Neuzugänge in den Lammboxen,
immer allzeit bereit, eine Pulla zu verabreichen.
Holly ist unter ihrer Obhut zu einem kessen Backfisch herangewachsen, die noch so manchem
Halbstarken die Öhrchen verdrehen wird.
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Die jungen Wilden
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Aufgrund von traurigen Umständen war ich gezwungen, meine verbliebenen Schafe in meine Obhut zu nehmen.
Was
ich da zurück erhalten habe, war zum Teil ein Bild des Grauens,
ausgezehrte und verwurmte Schafe, zum Teil nicht mehr in der Lage,
selbständig in den Stall zu gelangen.
Obdach
in dieser eiskalten Jahreszeit gab mir Michael N., ein liebenswürdiger,
tierlieber Mensch, der seine eigenen Schafe in den Pferdeboxen unter
brachte, damit meine hochtragenden Schafe ein warmes und
witterungsgeschütztes Heim zum Lammen finden konnten. Meinen
Moorschnucken brachte er auf seiner Winterweide unter, wo sie noch
frisches Gras mümmeln und gelassen dem Frühjahr entgegen blicken können.
Romanov-Dame Hope hat leider nicht mehr die Kraft aufzustehen.
Unter Mobilisierung ihrer letzten Kraftreserven hat sie einem Böckchen
das Leben geschenkt. Leider hat sie keine Milch, so dass Waltraud die
Aufzucht des Kleinen übernommen hat. Sie hat ihm den Namen Hopefull
gegeben. Update: Hope lebt nicht mehr
Hanni mit dem kleinen Moritz, der ein gebrochenes Vorderbeingelenk hat,
laut Doc eine ältere Verletzung. Wir haben das Bein getapt und jetzt
vollführt er die besten Bocksprünge und freut sich seines Lebens.
Die kranke Hope kommt dank des reichlichen Futter langsam wieder zu
Kräften, leider schafft sie es bis heute nicht, aufzustehen. Dem kleinen
Racker geht es prächtig.
Nanni mit Fuchsbock Max,
eine unkompliziertes Mama-Kind-Beziehung. Max, der freche Lümmel, hüpft
in den Futtertrog und mümmelt sich sein Bäuchlein voll.
Else mit Rita. Else ist eine megaverfressene Schäfin, die lautstarkt und
ballancierend auf der Horde ihr Recht auf jede Menge Futter einfordert.
Selma,
eine ältere Romanovdame mit einem defekten Euter, die wir nach
eindringlicher Ansage ja nicht mehr decken lassen dürfen, war doch schon
tragend. Sie brachte neben einem toten Lamm ein kleines Mädel zu Welt.
Trotz einiger Befürchtungen kümmert sie sich liebevoll um ihr Mädel
Die schöne Mergelländerin Heidi, sie hält sich noch mit lammen zurück.
Eva tront auf Selma
Ein absoluter Schatz ist diese Romanovschäfin, die auf den entzückenden
Namen Anastasia hört. Ständig will sie geknuddelt werden und immer, wenn
ein Lamm auf die Welt kommt, dann steht sie fest daneben, um ja alles
mit zu bekommen. Es hat den Anschein, dass sie die Schafsmutter der
Nation ist.
Das legendäre Springschaf Skippy, was immer dem Stall entflohen ist auf
der Suche, auf der Suche nach was? Bis dato ist sie nie wieder
gesprungen, gelammt hat sie auch noch nicht.
Dieser kleine Mickerling trägt den Namen Hubertche, nachdem der Name Holger ja schon belegt war.
Diese freche Schafsdame ist Klara oder auch, wenn
sie brav ist Klärchen, was nie vorkommt. Sie ist stolze Mutter vom
Peterle, einem vorwitzigen Böckchen.
Die Moorschnucken auf der sonnigen Winterweide.
Moorschnucken beim Silagemümmeln
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Begonnen hat alles mit fünf Fuchsschafmixen, die einem alten Schäfer aus
Wegberg gehört haben. Als dieser krank geworden war, hat das
Veterinäramt die Schafe beschlagnahmt und ich konnte sie übernehmen.
Diese Schafe sind der Grundstock für meine kleine Herde, die im Laufe
mit Romanov, Mergelländer und Moorschnucken ergänzt worden ist.
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Neue Erkenntnis über die Intelligenz der Schafe
Keith
Kendrick und seine Kollegen vom Babraham Institute in Cambridge,
England zeigte Schafen 25 Bilderpaare von Artgenossen und brachte ihnen
bei, jeweils ein Paarmitglied mit einer Nahrungsbelohnung zu verbinden.
So trainierten sie die Tiere, individuelle Gesichter zu erkennen.
Anschließend
massen die Wissenschaftler die Aktivität in den für die visuelle
Wahrnehmung zuständigen Hirnregionen der Schafe. Dabei fanden sie
heraus, dass Schafe bis zu 50 Schafgesichter und sogar deren Profile in
ihrem Gedächtnis speichern können. Ebenfalls können die Tiere sich an
ein ihnen vertrautes menschliches Gesicht erinnern.
Die
britischen Forscher stellten fest, dass das Erinnerungsvermögen erst
nach zwei Jahren der Trennung zu schwinden beginnt. Die Wissenschaftler
vermuten, dass hier mögliche Beweise für "Emotionen" bei Schafen
vorliegen, die Bedeutung für die Tierzucht haben könnten. (Nature414, pp
165-166; 2001)
Nunja, das haben wir Schafhalter noch schon immer gewußt